Liedtke GalleryOnline
Fundación Liedtke-Museum. Puerto de Andratx/Mallorca Spain

Wertgutachten 

Gutachten über Entwicklung und Bedeutung der Werke des Künstlers Dieter Walter Liedtke sowie deren kunsthistorische Einordnung und den daraus resultierenden geistesgeschichtlichen und materiellen Wert.

1. Vorbemerkung

Als Kultur- und Kommunikationswissenschaftler ist das geistige Werk Dieter W. Liedtkes, das Ausdruck findet in seinen Bildern, Skulpturen und Schriften, für mich ausgesprochen interessant und wertvoll, eröffnet es doch u. a. einen Zugang zum kreativen Potenzial jedes einzelnen Menschen und damit zu einem Austausch an Ideen, der nicht allein unsere Kultur, sondern die Menschheit insgesamt in eine friedlichere und gedeihlichere Zukunft führen kann. Seit ich anlässlich eines Pressegesprächs zu Beginn des Jahres 2005 erstmals persönlich mit Dieter W. Liedtke zusammentraf, beschäftige ich mich intensiv mit seinen Gedanken und den daraus hervorgegange- nen Werken; das führte dazu, dass ich verschiedentlich als Laudator zu Vernissagen Liedtkes eingeladen wurde. Bei diesen Gelegenheiten konnte ich stets erleben, wie direkt und intensiv seine Worte und Bilder auf Menschen wirken, sei es auf Besucherinnen und Besucher oder auf die Vertreterinnen und Vertreter der Presse, die ein entsprechendes Echo in die Öffentlichkeit trugen.

Dieses Gutachten schreibe ich aus Achtung vor Dieter W. Liedtke und seinem Werk und in dem Bewusstsein, dass zum Wohle aller, jede Möglichkeit genutzt werden sollte, seine Erkenntnisse möglichst schnell und umfassend der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Da ich mir der Tatsachen bewusst bin, dass dies nicht ohne Folgen auf bestimmte Erscheinungen des Kunstmarktes bleiben wird und somit nicht allein der geistige, sondern auch der materielle Wert seiner Werke eine wichtige Rolle spielt, werde ich mich auch dazu äußern, wiewohl ich selbst kein Kunsthistoriker bin. Ich schließe mich hier u. a. den Kunst-Wertgutachten eines Fachmanns an, des Direktors der Kunstsammlung zu Weimar, Dr. Thomas Föhl, dessen Expertisen aus den Jahren 2001 und 2002 sowie ein Nachtrag hierzu aus dem Jahr 2005 mir vorliegen, und leite daraus meine Folgerungen ab. Die nachfolgenden Ausführungen behandeln die Person Dieter W. Liedtkes und sein Werk, das sie dann zunächst in einem geistesgeschichtlichen und schließlich in einem kunsthistorischen Kontext würdigen und einschätzen.

Der 1944 in Essen geborene Dieter Walter Liedtke zeichnet sich vor allem durch seine Vielseitigkeit aus. Er hat durch Konzepte in den Bereichen Marketing und Event ebenso Beweise seiner Kreativität geliefert wie als bildender Künstler und Autor. Liedtke ist ein Denker und Forscher, dessen teils intuitiver, teils bewusster Zugang zu Erkenntnissen unterschiedlicher geistes- und naturwissenschaftlicher Disziplinen die Inspiration für sein künstlerisches Schaffen und sein Werk als Autor bildet. Anders gesagt: Als Künstler und Autor kommuniziert Liedtke in unterschiedlichen Formen und unter Verwendung unterschiedlicher Medien die Erkenntnisse seiner Wahrnehmung, Interpretation und Intuition. Dabei nutzt er die Ausdrucksform, die ihm jeweils für den betreffenden Inhalt adäquat erscheint. So entstanden und entstehen u. a. Kunstwerke wie Bilder und Collagen, die komplexe naturwissenschaftliche Vorgänge oder Gegebenheiten abstrahieren.

Damit erinnert Liedtkes kreatives Schaffen an Künstler wie Leonardo da Vinci, die ebenfalls ihre Kreativität interdisziplinär nutzten, für sich die üblichen Trennungen zwischen Materie und Geist, wissenschaftlicher Erkenntnis und künstlerischer Fantasie aufhoben. Und wie da Vincis Werke so weisen auch die Liedtkes ihn als einen Visionär aus, einen Menschen, der in den Konsequenzen seines Denkens und Handelns als Künstler der wissenschaftlichen Forschung nicht selten um Jahre voraus ist. Wie so etwas möglich ist, verlangt noch nach abschließender Klärung. Dass es möglich ist, ist anhand entsprechender Zeugnisse und Aufzeichnungen unbestreitbar belegt. Mit seiner Kunstformel, die Dieter W. Liedtke zwischen 1969 und 1988 entwickelte, hat er ein Instrument geschaffen, mit dem nicht nur allen Menschen ein vereinfachter Zugang zur Betrachtung von Kunstwerken aller Stile und Epochen gewährt werden kann, es dient damit gleichzeitig einer Anregung der eigenen kreativen Potenziale seiner Anwender. Diese Wirkung lässt sich anhand naturwissenschaftlicher Forschungsergebnisse belegen.

Seine neueste Arbeit über die Weltformel, deren Veröffentlichung 2007 erfolgen wird, stellt die nächste Stufe der Erkenntnis im Werk Liedtkes dar. Die im Kontext der Arbeit an der "Kunstformel" entstandenen, teilweise zum Datum ihrer Entstehung auch noch visionären künstlerischen Werke Liedtkes haben aufgrund dieses Zusammenhangs einen besonderen kunsthistorischen Wert. Wird sich bezüglich der Weltformel erweisen, dass auch sie seitens der Naturwissenschaften Zustimmung erfährt, so gilt das Gleiche für alle visionären Werke Liedtkes - und dies in noch erheblich größerem Umfang.

2. Betrachtung des Werks in einem geisteswissenschaftlichen Kontext

Tatsächlich sind die Werke Dieter W. Liedtkes, die seinen Visionen über die Abstraktion bildender Kunst Gestalt gegeben haben, in ihrer Bedeutung vergleichbar mit den Skizzen und Modellen eines Leonardo da Vinci, weil sie reale und bedeutsame wissenschaftliche Erkenntnisse zu einer Zeit festgehalten und dargestellt haben, als die jeweiligen wissenschaftlichen Disziplinen selbst ihnen noch fern waren. Und das ist belegbar: Im Jahre 2000 erhält der amerikanische Neurobiologe Prof. Dr. Eric Kandel den Nobelpreis für Medizin für seine Forschungsergebnisse die durch die Kunstwerke von Dieter W. Liedtke um 20 Jahre vorweggenommen sowie in seinem Buch Das Bewusstsein der Materie (erschienen 1982) dokumentiert worden sind. 2006 erhalten die amerikanischen Forscher Dr. Andrew Fire und Dr. Craig Mello einen Nobelpreis für ihre Entdeckung von 1998, wie Informationen die Gene steuern. Dies bestätigt im ersten Schritt Dieter W. Liedtkes Kunstwerke der 70iger und 80iger Jahre: das Gene und Genprogramme ein- und ausschaltbar sind. Liedtkes Arbeiten ab 1986 (bis in die 90iger Jahre) gehen sogar noch weiter und sagen voraus, dass auch reine nicht materialisierte Informationen, Kunst und Visionen die Genprogramme, Gene und Zellen verändern können und diese Veränderungen positiv oder negativ steuerbar sind (auch belegt in seinen Büchern Das Bewusstsein der Materie, 1982 und Der Schlüssel zur Kunst, 1990 sowie art open-Katalog, 2000), was in der epigenetischen und der Genforschung ab dem Jahr 2006 empirisch bewiesen wird.

Die genannten, inzwischen durch wissenschaftliche Forschungen belegten Annahmen Liedtkes bildeten die Basis seiner Kunstformel und weisen damit eindeutig auf deren Gültigkeit hin. International anerkannte Forscher wie etwa der deutsche Soziologe und Kommunikationsforscher Prof. Dr. Niklas Luhmann, der 1996 Liedtkes Werke als evolutionäre Errungenschaft bezeichnete, bestätigen die weit reichende Bedeutung, die der Kunstformel zukommt. So u. a. auch der Anthropologe, Kunsthistoriker und stellvertretende Direktor des hessischen Landesmuseums Prof. Dr. Friedemann Schenk, der 1999 die Kunstformel als mögliches theoretisches Konzept zur biokulturellen Evolution des Menschen insgesamt würdigte.

Bedeutende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie der frühere sowjetische Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow oder die spanische Königin Sofia bezeugen durch ihre Unterstützung für Liedtkes Arbeit deren Stellenwert, der weit über die Grenzen eines Landes hinausreicht.

3. Betrachtung in einem kunsthistorischen Kontext

International renommierte Kunsthistoriker wie der frühere Direktor des Museums Ludwig der Stadt Köln, Prof. Karl Ruhrberg, und Prof. Dr. Harald Szeemann haben Liedtkes Werk gewürdigt als bahnbrechende und demokratisierende Schöpfungen, die die Kunstgeschichte selbst verändern. Die Anerkennung von Liedtkes Erkenntnissen durch die Naturwissenschaft wie auch seine Anerkennung als bildender Künstler durch international bedeutende Persönlichkeiten und Institutionen bedingt natürlich auch eine entsprechende Wert-Schätzung seiner Arbeiten.

Der spanische Kunsthistoriker und Gutachter Prof. Don Juan Oliver Fuster, Präsident der "Assosiacio Independent de Galeristes de Baleares" (AIGAB), legte 2005 in einem Gerichtsgutachten in Palma für einen Prozess über zwei mutwillig zerstörte Kunstwerke Liedtkes einen durchschnittlichen Mindestwert von 24.000,- Euro pro Kunstwerk fest.

Allerdings handelte es sich bei den fraglichen Bildern nicht um solche, die im Kontext seiner interdisziplinären Arbeit visionäre Botschaften formulierten. Deren Wert liegt aktuell pro Bild bei über 1 Mio. Euro (in diesem Kontext seien auch explizit die Gutachten Dr. Föhls über zwei Skulpturen des Künstlers erwähnt, die deren Wert bereits im Jahr 2002 auf 400.000,- Euro bzw. 450.000,- Euro geschätzt haben; inzwischen hat die Bestätigung der in ihnen künstlerisch ausgedrückten wissenschaftlichen Inhalte diesen längst gesteigert; eine genaue Bezifferung obliegt hierbei auch der Betrachtung seiner neuen Erkenntnisse und des Schaffens-Zyklus-Weltformel).

Und dieser Wert wird in den nächsten Jahren noch um ein Vielfaches steigen, wenn weitere wissenschaftliche Forschungen offenbaren, in welchem Ausmaß Liedtkes Visionen den Tatsachen entsprechen und seine in der Kunstformel und der Weltformel niedergelegten Gedanken praktische Anwendung im Leben der Menschen überall auf der Welt finden.

So wie da Vincis Arbeiten zu Aerodynamik, Anatomie oder Statik heute entsprechenden Wert als Weltkulturerbe besitzen, da sie Zeugnis ablegen von der Leistungsfähigkeit eines Geistes, der seiner Zeit weit voraus war, werden auch Dieter W. Liedtkes Arbeiten entsprechend der Verbreitung ihrer Inhalte in ihrem Wert steigen.

Fazit: Dieter Walter Liedtke ist durch seine besondere Fähigkeit, sich sowohl intuitiv wie bewusst Fakten über den Aufbau und das Funktionieren der Welt zu erschließen und durch das Talent, diesen in künstlerischer Form Ausdruck zu geben, eine einmalige Begabung, deren Werk nicht nur die Welt des Geistes, sondern das Leben aller Menschen beeinflussen und zum Positiven verändern kann.

Dies ist eine Einschätzung, die von namhaften Persönlichkeiten und Institutionen internationalen Ranges bestätigt wird. Seine Werke werden in den kommenden Jahren mit der Verbreitung des Bewusstseins über die Bedeutung seiner Arbeit sukzessive an Wert gewinnen; dies gilt natürlich in besonderem Maße für jene visionären Zeugnisse seiner Arbeit, die schon heute mit über 1 Mio. Euro veranschlagt sind. Ihr Wert wird um ein Vielfaches zunehmen.

Eine völlig neue Wert- und Preis-Situation wird sich für die von Dieter Liedtke geschaffenen Kunstwerke um die Weltformel einstellen, wenn diese, wie seine bisherigen Arbeiten, in natur- oder geisteswissenschaftlichen Bereichen von der zukünftigen Forschung bestätigt werden und diese zu Nobelpreisen führt. Nicht nur der Wert der Kunst für unsere Kultur und Evolution insgesamt, sondern auch ihr Preis wird nach den empirisch bestätigten Forschungsergebnissen der Weltformel eine neue stetig steigende Preis-Dimension erreichen; dies gilt insbesondere hinsichtlich Dieter Liedtkes Werke, die den Forschungsweg zur Weltformel dokumentieren.

19. Dezember 2006
gez. Dr. Herbert Jost-Hof

 

Dr. H. Jost-Hof - Konzeptgutachten

Kulturhistorische Stellungnahme zur Kunstausstellung
art open código universo – The Theory of Everything i = E = MC2

von Dieter Walter Liedtke

Vorbemerkung

Bereits im Jahre 2006 habe ich in einem Gutachten zum Werk des Künstlers, Philosophen und Autors Dieter Walter Liedtke Stellung genommen, in der Absicht seiner Einordnung in den Kontext der Kulturgeschichte und einer Darstellung seines künstlerischen und gesellschaftlichen Wertes.

Diese Betrachtungen nahmen wesentlich Bezug auf die von D. W. Liedtke entwickelte universelle Kunstformel sowie auf die Darstellung seiner visionären Verschränkung von wissenschaftlicher Erkenntnis und künstlerischer Kreation anhand einiger ausgesuchter Werke.

Dieses Gutachten ist zu verstehen als ein darauf basierender Beitrag zur Einschätzung seines inzwischen bedeutend erweiterten Gesamtwerks; es ist speziell gewidmet dem Projekt art open codigo universo – The Theory of Everything.

Die einzelnen Abschnitte der nachfolgenden Darstellung werden jeweils eingeleitet von einem Zitat Albert Einsteins, dessen brillanter Verstand, dessen erstaunliche Intuition und dessen ungebrochene humanistische Gesinnung m. E. nicht nur für jeden Menschen Inspiration und Vorbild sein sollten, sondern in Dieter Walter Liedtke ein in jeder Hinsicht erstaunliches und bedeutendes Pendant gefunden haben. Zumal Liedtke mit seinen Kunstwerken die berühmte Formel von Einstein E = MC2 auf i = E = MC2 ergänzt hat. Hier steht I für Information, so dass die Formel die seine neueren Kunstwerke ausdrücken zeigt das Information die physikalische Basis von Energie und Materie ist.

Dieter Liedtke entwirft einen völlig neuen Ansatz in der Physik, ein alternatives Bild von Energie, Materie und damit dem gesamten Universum, der auf Information und der verschiedenen Geschwindigkeiten der Information als Grundelement aller Energie oder Dinglichkeit beruht.

Sein überaus komplexes Gedankenmodell vereint die theoretischen Grundlagen der Quantenmechanik mit der allgemeinen Relativitätstheorie Einsteins. Der Information werden darin die gleichen Raum und Zeit negierenden Eigenschaften zugewiesen, wie sie die Quantenmechanik subatomaren Partikeln zuweist, deren Ursprung sie darstellt und sich entsprechend in Energie und Materie manifestiert zu jener Erscheinungsvielfalt, die wir als Universum kennen. Es basiert entsprechend auf Informationsclustern und Netzen, deren physische Verdinglichung wir wahrnehmen können, nicht zuletzt auch als uns bereits bekannte Informations(über)träger wie etwa das Genmaterial von Lebewesen oder andere Strukturen, etwa von Energie, Atomen, Molekülen oder Kristallen.

So erweitert er Einsteins Gleichung: E = MC2 durch Hinzufügung der Komponente I (für Information) in I = E = MC2 oder I = M.

Liedtkes Medium ist die Kunst, die jedoch entsprechend für ihn in gleicher Weise naturwissenschaftliche und soziale Bedeutung aufweist.

Seine oben beschriebene Informationstheorie hat er speziell auf zwischen 1982 und 1987 entstandenen Werken auf Siebdrucken und 1999 auf Leinwand (in limitierter Auflage von 100 Stück.) als 4. Dimension dargestellt. Seine 4.-Dimension-Bilder beschreiben die Zeit als Bestandteil unserer drei räumlichen Dimensionen und somit als eine Subfunktion der Materie, die rechnerisch als Differenz zwischen Gesamtmasse und den Komponenten der räumlichen Dimensionen durch das Herausziehen der Zeit erschlossen werden kann.

Als der größte Teil der Sonderauflage auf Leinwand durch einen Wasserschaden in Mitleidenschaft gezogen wurde, nutzte Liedtke im Jahr 2005 die aufgequollenen und gerissenen Bilder neu: Intuitiv bearbeitete er sie mit Farbe und schuf damit Inspiration für seine Informations- und Schöpfungstheorie. Was nicht nur ein anschauliches Beispiel für seine ungewöhnliche kreative Arbeit und deren innere vernetzte gedankliche Vielfalt darstellt, sondern seine Nähe zu anderen Denkern und Philosophen wie Einstein und deren Kreativität verdeutlicht.

Einer dieser Denker, der 1998 verstorbene Philosoph Niklas Luhmann, von der Zeitung Die Zeit als Hegel des 20. Jahrhundertsbezeichnet, hat über Liedtkes Werk gesagt: Dieter Liedtkes Erkenntnisse und Kunstwerke erfordern die Konstruktion eines Beobachters, nämlich Gottes, für den die Zeit als Gesamtheit aller Zeitpunkte Gegenwart ist.

Und wie bei vielen anderen großen Forschern und/oder Künstlern ist Liedtkes Werk nicht nur ein Produkt besonderer Inspiration, Intuition und Kreativität, sondern Teil eines gesellschaftlichen Bewusstseins, das ihm Antrieb und Ziel gibt.

Dieter Walter Liedtke – oder: Die Kunst als gesellschaftliche Verpflichtung

Die größten Wissenschaftler sind immer auch Künstler. (Albert Einstein)

Der oben zitierte Satz Einsteins ist sicherlich zutreffend. Für den Umkehrschluss gilt das nicht notwendigerweise. Was Künstler und Wissenschaftler in jedem Fall verbindet, sind Neugierde, Intuition und das Bedürfnis nach gestaltender Veränderung. In seinem aktuellen Projekt nimmt Dieter Walter Liedtke Bezug auf eine jener Ausnahmefiguren der Kultur- und Geistesgeschichte, in der sich Künstler und Forscher beispielhaft und bis heute zu recht bewundert getroffen haben: Leonardo da Vinci. Das ist nicht erstaunlich, zeigt sein eigenes Schaffen doch sehr deutliche Parallelen zu dem Universalgenie, das als Muster des Renaissance-Menschen wie als Wissenschaftler und Künstler über Jahrhunderte hinweg unerreicht blieb.

Der 2005 verstorbene Kurator Harald Szeemann artikulierte die Übereinstimmung zwischen den beiden Persönlichkeiten wie folgt:

Die positive Energie des Erfinderkünstlers und Leonardo da Vinci der zeitgenössischen Kunst, Dieter Liedtke, kann jeder Ausstellungsbesucher über die Werke erfahren. Seine Arbeiten, Theorien und Konzepte sind revolutionär, ansteckend und weisen der Kunst sowie den Wissenschaften neue Wege zu einer humanen Gesellschaft.

Tatsächlich unterscheidet den Zeitgenossen Liedtke vom längst verstorbenen Leonardo da Vinci nicht zuletzt der Umstand, die gewonnenen Einsichten und Erkenntnisse einem breiten Publikum zugänglich machen zu können. Was Leonardo im Besitz heutiger Möglichkeiten und Freiheiten getan hätte, bleibt Spekulation. Was Liedtke unter diesen Voraussetzungen tut, allerdings nicht: Er greift die Aussage über die eigene Person auf, um sie zu relativieren im Sinne eines Joseph Beuys, der auf die kreativen Fähigkeiten in jedem Menschen hingewiesen hat. Liedtke, Beuys verbunden und mit der Kreation seiner Kunstformel dessen Gedanken weitertragend, erklärt kurzerhand jeden zu einem Leonardo und unterstreicht damit die Aussage bzgl. der geistigen Potenziale aller Menschen. Dahinter steht der unerschütterliche Ausdruck des Glaubens an die innovative Kraft eines Jeden und des Willens zur Demokratisierung der Kunst und Freisetzung des vorhandenen aber nicht genutzten Kreativitätspotenzials in der Bevölkerung. Eine Aufgabe, der Liedtke bereits mit der 1999 in Essen eröffneten art opennachkam, indem er auf 23.000 qm 1.000 Werke der Kunstgeschichte versammelte und im Sinne seiner Kunstformel die Evolution der Kunst nachvollziehbar machte - ganz im Sinne auch Albert Einsteins, der formulierte: Die Beschränkung der wissenschaftlichen Erkenntnisse auf eine kleine Gruppe von Menschen schwächt den philosophischen Geist eines Volkes und führt zu dessen geistiger Verarmung. Kunst war und ist für Liedtke ein Medium der Aufklärung und Entwicklungsförderung, darin liegt ihre gesellschaftliche Relevanz und ihre sich übertragende schöpferische Kraft.

Trotz der Störungen, denen das Vorhaben art open unterlag, erreichte es aufgrund großer medialer Aufmerksamkeit Millionen von Menschen.

Die Macht der Medien – oder: Die Befreiung des Geistes aus der Lähmung der Angst

Schon immer beruhten die meisten Menschlichen Handlungen auf Angst oder Unwissenheit. (Albert Einstein)

Die enormen Möglichkeiten der Medien, Menschen zu erreichen, durch Informationen wie durch Emotionen, bergen allerdings auch eine Gefahr in sich, wenn aus Profitgründen negative, Ängste schürende Meldungen dominieren. Liedtke hat immer wieder darauf hingewiesen, dass solche Informationen die Leistung des Gehirns reduzieren, die Kreativität der Menschen dadurch einschränken und blockieren. Seine eigenen Kunstwerke und seine Projekte sind dazu gedacht, dem durch positiven geistigen Input, durch Aufklärung statt Verklärung und durch Wissensvermittlung statt Mystifikation entgegenzuwirken.

Dies galt bereits für die art open und die in ihr vertretenen, wie für alle seitdem realisierten Arbeiten.

In diesem Kontext eine Aussage von Professor Karl Ruhrberg, Direktor des Museums Ludwig (Köln) und Präsident des internationalen Kunstkritikerverbands - Deutsche Sektion, AICA, der als Berater an der art open mitwirkte: Der Betrachter erfährt diese philosophische Ebene aus dem ganzheitlichen Erfassen seiner Werke. Dem Naturwissenschaftler erschließt sie eine Ebene an Informationen, die ihm aus Liedtkes Werken neue Ansätze und Theorien für naturwissenschaftliche Versuche und neue Erkenntniswege aufzeigen können.

Er hat Recht behalten. Jahre nachdem Dieter Liedtke seine Kunstwerke und Theorien veröffentlicht hat, haben Wissenschaftler verschiedener Disziplinen, ohne von seiner Arbeit Kenntnis zu besitzen, die Aussagen seiner Kunstwerke oder Teilbereiche hiervon durch eigene Forschungsleistung bestätigt, wobei dies wiederum mit der Verleihung von Nobelpreisen an sie honoriert wurde.

Eine offene Dimension der Kunst – oder: art open codigo universo – The Theory of Everything i = E = MC2

Man löste die Probleme von morgen nicht mit den Antworten von gestern. (Albert Einstein)

Liedtkes Lösungsvorschlag lautet: Von der Gegenwart in die Zukunft greifen, um aus der Zukunft die Gegenwart zu begreifen ... um von der Gegenwart in die Zukunft einzugreifen.

In seiner neuen Ausstellung präsentiert Dieter Walter Liedtke die Vision einer Zweiten Renaissance, einer durch die Kunst ermöglichten Erhebung des Menschen gegen Angst, Unterdrückung und Krieg und über die bisherige konkurrenz-orientierte Form des Kapitalismus.

Die Kernbereiche im neuen Projekt sind:

  1. Ausstellungsbereich: Die Kunsthistorische Evolution der Kunst durch Innovation
    • Jeder Mensch ist durch die Nutzung seiner Kreativität ein Leonardo da Vinci
  2. Ausstellungsbereich: Innovation und Gesellschaftssysteme
    • Ein Ethischer Kapitalismus wird die Gesellschaft verändern
  3. Ausstellungsbereich: Die Würde des Lebens
    • In Zukunft können alle Menschen in Würde, Frieden, gesund und ewig Leben

Die Themen der Ausstellung sind hochaktuell, sie transzendieren den Raum der bildenden Kunst, erweitern und öffnen ihn für die Wissenschaft und die Gesellschaft an sich als Bewusstseins- und Handlungsebene. Dem Einzelnen als ihr denkendes, entscheidendes und agierendes Kernelement werden neue Eindrücke und Erlebnisebenen geboten, die Ausstellung ist interaktiv und damit aktivierend. Ihre Anlage erschließt dem Einzelnen nicht nur persönliche Mitwirkung sondern auch Teilhabe.

Der Konzeptteil der Ausstellung Gestalt annehmen - Der Erhaltungssatz der Information oder das Gesamtkunstwerk Welt involviert die Besucher, bezieht sie direkt und aktiv ein in die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und ihren Gestaltungsprozessen, um ihnen ihre mögliche Rolle, hinsichtlich der Entwicklung einer neuen Welt, zu verdeutlichen und um sie als Teilhaber, im gesellschaftlichen Kontext der Sozialen Plastik von Joseph Beuys dafür zu motivieren, gestaltender Gesellschafter der Gesellschaft zu werden.

Für Gestalt annehmen hat Dieter Walter Liedtke eine Aktiengesellschaft unter dem Namen Globalpeace Inc in Florida, USA, gegründet. Allen Besuchern wird mit dem Erwerb der Eintrittskarte auch - auf Wunsch - die Chance eröffnet, eine Globalpeace Aktie gratis zu erhalten, um am Prozess des Friedens zwischen den Religionen und einer neuen ethischen Welt unmittelbar beteiligt zu sein. Die zweite Renaissance, die ETICAP beginnt für Liedtke mit der Ausstellung und dem Verschenken der Aktien an der Globalpeace Gesellschaft in jedem Land neu.

Mit diesem Vorgehen schafft Liedtke für alle Menschen die Gelegenheit, sich erstmals von der Funktion des unbeteiligten, außenstehenden Betrachters der Kunst zu emanzipieren und als Mit-Entwickler und Gestalter sein persönliches Erbe an der Neugier und Kreativität eines Leonardo da Vinci auszuleben, mit dem positiven Ziel einer ethischen Umwälzung, die allen ein Leben in Würde ermöglicht.

Damit baut Liedtke auf einen wiedererweckten Sinn von Kunst als gesellschaftlichem Gestaltungsmittel. Sie ist nicht mehr nur schöner oder innovativer Schein und Imagegewinn mit Wertsteigerungen, sondern wird bewusst zum Werkzeug und zum unverzichtbaren Lebens-Mittel der Menschen, zur gestaltenden und einenden Kraft einer konkreten Evolution der Bevölkerung hin zu einer friedlichen Gesellschaft.

Dieter W. Liedtkes Werk gibt der Kunst damit eine tiefere Dimension, eine die Gegenwart verändernde, nachvollziehbare Rolle für die Entwicklung der Kultur und die Evolution des Menschen insgesamt.

Die Ausstellung soll auf allen fünf Kontinenten gezeigt werden. Global lässt sie Millionen direkte Ausstellungsbesucher und Milliarden mittelbare, durch Medien vermittelte Betrachtungen erwarten; im Verständnis Liedtkes bedeutet das in gleichem Umfang einen Beitrag zur Heilung der Gesellschaftssysteme.

Für die Bevölkerungen der Länder, in denen die Ausstellung gezeigt werden wird, bildet sie den Beginn des Ethischen Kapitalismus und einer offenen Gesellschaft.

Das ein Künstler eine ethische Welt in einem kühnen Plan als Gesamtkunstwerk entwirft, ist nicht nur neu, es ist für die Kunst revolutionär und für die Gesellschaft gezielt und evolutionär. Liedtke nennt diese von ihm geschaffene Kunstrichtung Konkreter Evolutionismus Eine Verschmelzung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, von Kunst, Wissenschaft und Gesellschaftsleben, wie Liedtke sie mit seinem neuen Projekt anstrebt, ist bisher ohne Beispiel.

Fazit eines Aus- und Aufbruchs – oder: Ein neues Verständnis der Kunst

Eine neue Art von Denken ist notwendig, wenn die Menschheit weiterleben will. (Albert Einstein)

Mein Fazit als Kultur- und Medienwissenschaftler nach intensiver Recherche der Dokumentationen seiner neuen Werke und der Ausstellung ist eine Bestätigung der Einmaligkeit von Dieter Walter Liedtkes Vorhaben und der Sinnhaftigkeit seines Ansatzes. Er schließt konsequent an die bereits mit der art open und der Kunstformel begonnenen aufklärerischen, die Gesellschaft reflektierenden und sie verändernden Arbeit an, über die deren damaliger Schirmherr, der frühere russische Präsident und Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow urteilte: Die Veröffentlichung und die Anwendung der Formel wird Armut, Terrorismus und die Kriegsgefahren in der Welt reduzieren.

In jedem Fall entspricht Dieter Walter Liedtkes Werk nicht nur jenem Gedanken Einsteins, den ich diesem letzten Abschnitt vorangestellt habe; er erfüllt ihn auf erstaunliche, einmalig kreative und zur Hoffnung für die weitere Entwicklung der globalen Entwicklung ermutigende Art mit Leben. Liedtke hat sich in über 50 Jahren immer wieder als Erfinderkünstler und Philosoph erwiesen, dessen Visionen, Theorien und Forschungsergebnisse sich in Kunstwerken manifestiert und oft damit die Entdeckungen der Wissenschaft vorweg genommen haben.

Dr. Herbert Jost-Hof, Februar 2015